Niedriglohnsegment darf nicht weiter wachsen

Mit „Bestürzung“ hat die mittelstandspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion Sabine Waschke begin_ die Ergebnisse einer Studie des Instituts Arbeit und Qualifikation, die im Auftrag von DGB und ver.di erstellt wurde, zur Kenntnis genommen. „Mittlerweile arbeitet mehr als jeder fünfte Beschäftigte in Hessen im Niedriglohnbereich“, so die SPD-Politikerin. Mit 21,3 Prozent liege die Zahl sogar über dem bundesdeutschen Durchschnitt von 20,9 Prozent. „Das Niedriglohnsegment in Hessen wächst unaufhaltsam. Das müssen wir stoppen.“ Es sei unerträglich, den Menschen zuzumuten, langfristig in prekären Beschäftigungsverhältnissen zu arbeiten, oft nur durch einen Zweit- oder sogar Drittjob die eigene Existenz und die der Familie zu sichern. „Und das in einem wirtschaftlich starken Land wie Hessen“, sagte Waschke.

Besonders nachdenklich stimme die SPD-Politikerin auch der hohe Frauenanteil im Niedriglohnsegment. Etwa ein Drittel aller Frauen sei betroffen, sechs Prozent verdienten der Studie zufolge sogar weniger als fünf Euro in der Stunde. Als Niedriglohn definiert die Gewerkschaft einen Arbeitslohn bis 9,50 Euro brutto pro Stunde, was einem Monatseinkommen von 1.586,50 Euro brutto entspricht.