Dreigliedriges Schulsystem ist Auslaufmodell

Das dreigliedriges Schulsystem hat nach Meinung der SPD-Landtagsabgeordneten Sabine Waschke und des SPD-Kandidaten für die Landratswahl Jonathan Wulff ausgedient. Sie widersprechen damit der Fuldaer CDU, die für den Verbleib der Hauptschule eintritt. Als Begründung führen Waschke und Wulff die Georg-Christoph-Lichtenberg-Schule in Göttingen als erfolgreiche Gesamtschule an, die den diesjährigen deutschen Schulpreis erhalten hat.

In dieser Gesamtschule werden die Fähigkeiten der Schüler nachhaltig gefördert. Das umfasst auch eine individuelle und eben keine reine schulformbezogene Berufsvorbereitung. Das Argument der CDU, in den Hauptschulen könne eine konkrete Vorbereitung auf den Ausbildungsplatz erfolgen, ist nicht überzeugend, meinen Waschke und Wulff: „Die Mehrzahl der Auszubildenden kommt aus den Realschulen – nicht aus den Hauptschulen!“

Die örtliche CDU sei trotz der demografischen Entwicklung nicht bereit, sich vom dreigliedrigen Schulsystem zu verabschieden, beklagen die SPD-Politiker. Die Bundes-CDU sei da schon weiter. Sie fordert ein zweigliedriges Schulsystem. Einigen CDU-Bürgermeistern geht auch diese Forderung nicht weit genug. Sie sehen gerade im ländlichen Raum wegen sinkender Schülerzahlen keine andere Möglichkeit mehr, als auf Gemeinschaftsschulen zu setzen.

Waschke und Wulff sehen den Kreis Fulda in der Pflicht, sich für die zukunftsweisende Gemeinschaftsschule einzusetzen.