Landesregierung hatte genügend Zeit, eine vernünftige Lösung für die Schülerbeförderung in Covid-19-Zeiten zu erarbeiten

Man muss sich ernsthaft fragen, was die Landesregierung eigentlich in den Sommerferien gemacht hat. Ich muss kein Hellseher sein, um zu sehen, dass die Schulbusse zu voll sind. Ebenfalls haben wir doch jedes Jahr die Situation, das zum Schulstart erst einmal jeder dieselben Unterrichtszeiten hat. Es war doch jetzt wirklich genug Zeit da, gangbare Lösungen zu erarbeiten, aber es ist im Grunde nichts passiert.

Immer häufiger werden die vollen Schulbusse kritisiert. Das dichte Gedränge sei in Zeiten von Covid-19 ein Gesundheitsrisiko. Die SPD-Landtagsabgeordnete Sabine Waschke hat der Landesregierung Untätigkeit vorgeworfen. „Man muss sich ernsthaft fragen, was die Landesregierung eigentlich in den Sommerferien gemacht hat. Ich muss kein Hellseher sein, um zu sehen, dass die Schulbusse zu voll sind. Ebenfalls haben wir doch jedes Jahr die Situation, das zum Schulstart erst einmal jeder dieselben Unterrichtszeiten hat. Es war doch jetzt wirklich genug Zeit da, gangbare Lösungen zu erarbeiten, aber es ist im Grunde nichts passiert“, kritisiert die Landtagsabgeordnete aus Neuhof.

 

Die Aussage des Geschäftsführers der Lokalen Nahverkehrsgesellschaft Fulda (LNG), Daniel Vollmann, man könne keine zusätzlichen Reisebusse chartern, da es aus rechtlichen Gründen erst eine Ausschreibung geben müsse, bestätige Sabine Waschke in ihrer Kritik. Mittlerweile stecke Deutschland seit einem halben Jahr in der Corona-Krise. Die Situation sei folglich lange genug bekannt, aber es wurde in der Vergangenheit keine Ausschreibung vorgenommen und so wie es aussehe, werde auch in Zukunft keine Ausschreibung stattfinden. „Abgesehen davon hat uns die Corona-Pandemie doch in der Vergangenheit immer wieder gezeigt, dass unbürokratische Lösungen möglich sind – wenn der Wille da ist. Aber den Zuständigen mangelt es hier ganz offensichtlich grundsätzlich an einem Problembewusstsein. Anders kann ich mir das nicht erklären“, sagte Sabine Waschke.

 

Fuldas Landrat Woide habe kürzlich erklärt, dass er mit der Idee von zeitversetztem Unterrichtsbeginn sympathisiere, aber als Schulträger das nicht anordnen könne. Auch Sabine Waschke sieht das als eine Lösung. „Warum kommt das Kultusministerium nicht auf die Idee, die überfüllten Busse zu entzerren, indem die Schülerinnen und Schüler schlichtweg andere Unterrichtszeiten haben? Es macht für mich den Eindruck, dass bei Kultusminister Lorz das pure Chaos ausgebrochen ist. Die Kommunikationsprobleme zwischen Ministerium, staatlichen Schulämtern und Schulleitungen sprechen Bände. Was wir nun brauchen, sind schnelle und unbürokratische Lösungen für den Schülertransport. Gerade erst hat sich die Landesregierung selbst einen Corona-Sonderfond über 12 Mrd. Euro eingerichtet. Anstatt ihre eigenen Prestigeprojekte zu vergolden, sollen sie nun endlich dieses Geld nehmen, um Probleme wie diese zu lösen. Die knallvollen Schulbusse sind eine tickende Zeitbombe, die die Hygienekonzepte der Schulen völlig ad absurdum führen“, sagte die SPD-Landtagsabgeordnete Sabine Waschke.